Spiel und mehr

Let's play: Warum Spielen so wichtig für dein Kind ist

In gewisser Weise hat mich das Blockflöte spielen (und ja - auch meine heißgeliebte Großmutter…) durch meine Kindheit getragen. 

Als Kind hab ich gespielt, gespielt, gespielt: Flöte vor der Schule, Flöte nach der Schule, Flöte vor dem Zubettgehen. 

Das mag jetzt vielleicht ein wenig seltsam klingen. Aber die Wahrheit ist: Inmitten von Einsamkeit und Alarm war das Spiel - im Speziellen die Musik - mein Kokon von Geborgenheit und mein Schutzschirm! 

Aber was ist mit Spiel überhaupt gemeint? Spiel ist alles wo’s nicht ums Ergebnis geht. Spiel ist das Gegenteil von Arbeit.

Im Spiel geht’s ums Ausprobieren ohne Konsequenzen. Um Phantasie. Ums Entdecken. Und um Freude und Spaß. 

Spielformen gibt’s wie Sand am Meer: Das kann für das eine Kind das Legospiel ein. Ein anderes Kind versinkt in Rollenspielen. Oder dein Kind taucht mit seinen Lieblingsbüchern in magische Welten ein. Oder es faltet bunte Papierkraniche. Baut Baumhäuser. Oder spielt Puppenküche. Oder eben Blockflöte… 

All den unterschiedlichen Spielformen ist eins gemeinsam: Sie schaffen eine Auszeit von der Realität! 

Aber Spiel kann noch viel mehr. Spiel
ist Ausdruck des kindlichen Selbst
bringt die Emotionen deines Kindes zum Fliessen und ist ein Ventil für Belastendes. 

Spiel lässt dein Kind zur Ruhe kommen und dient der Entwicklung und bewahrt die seelische Gesundheit deines Kindes.

Last but not least: Spiel schafft Verbindung. Kein Wunder: Verspieltheit ist einfach unwiderstehlich! Was ist das Lieblingsspiel deines Kindes? Was ist dein Lieblingsspiel? 

5 Dinge, die du wissen solltest wenn dein Kind ein Teenager ist

Einer meiner absoluten Lieblingssongs ist Keanes "Everybody's changing".

"Everybody's changing...and I don't feel the same" passt perfekt zu meiner eigenen Jahreszeit des Elternseins -  als Mutter eines 16jährigen.

Denn: Der Song ist DIE Hymne der Teenagerzeit!

Vielleicht erinnerst du dich, wie schwierig diese Zeit sein kann.

Wie unbeholfen und einsam man sich als Teenager in seiner Lebenswelt fühlt. Wie seltsam und fremd einem der eigene veränderte Körper vorkommt. Wie peinlich auf einmal die Eltern sind.

Immer schon war der Übergang von der Kindheit ins Erwachsenenalter voller Turbulenzen, Unsicherheiten und Aufruhr. Voller Schönheit und voller Risiken.

Nur: Teenager sein heute findet in einer völlig anderen Lebenswirklichkeit statt als noch vor einer Generation.

Teenager sein heute heißt: Smartphone & Co, Social Media, Drogen, Cybermobbing, Pornografie. Das ist hart - aber leider die Realität.

Umso mehr brauchen uns unsere Jugendlichen an unserer Seite!

Denn: 

  • Pubertät beginnt in unserer Kultur deutlich früher als noch vor 1-2 Generationen. Das ganze entwickelt sich allerdings langsamer und dauert länger - nämlich bis zu 10 Jahren! Puuh... 
  • Falls deine 11-jährige Tochter schon aussieht wie 16 - denk dran: Von ihrer sozial-emotionalen Entwicklung ist sie erst 11! 
  • Die Sexualhormone lösen einen Generalumbau des Gehirns aus: Stimmungsschwankungen, Launenhaftigkeit und Impulsivität inklusive! 
  • Auf dem Weg ins eigene Selbst sind Rückzug, Abwehr, Egozentrik und Gegenwille natürlich. 
  • All das tut der Jugendliche FÜR SICH SELBST - und nicht GEGEN DICH! 

Wichtig ist am Ende nur eins: Wege zu finden, um immer wieder miteinander in Beziehung zu kommen.

Trennung mit Kind: Drei Schlüssel

Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich an meinem Lieblingsnaturplatz: Am Meer. 
Heute ist das Meer ruhig. Ganz anders als beim gestrigen Sturmtag...

Solche Sturmtage mit intensiven Emotionen, die hohen Wellen ähneln: Du wirst sie wahrscheinlich kennen, wenn du ein Kind durch eine Trennungssituation hindurch begleitest. 

Es ist völlig normal, wenn dein Kind im Zuge einer Trennung emotional aufgewühlt ist!  Trennung fühlt sich für uns Bindungswesen einfach sehr bedrohlich an! Da gehören intensive Emotionen einfach mit dazu. 
 
Möglicherweise hast du mit einem Mal ein Kind, das ängstlicher als zuvor ist. Oder dein Kind ist reizbarer als zuvor und explodiert bei der kleinsten Gelegenheit. Vielleicht klebt dein Kind auch an deinem Rockzipfel und ist ständig damit beschäftigt, dich in seiner Nähe zu halten. 

Je kleiner dein Kind ist, desto eher wird es von diesen Emotionen überwältigt sein. 

Es braucht dich daher als Halt unbedingt an seiner Seite – vor allem bei hohem emotionalen Wellengang!  

Die gute Nachricht aber ist: Die Emotionen sind gleichzeitig auch Teil der Lösung und Heilung! 

Hier sind drei Schlüssel für die gesunde emotionale Entwicklung deines Kindes: 

  • BINDUNG:  Schenke deinem Kind immer wieder einen warmen geborgenen Eltern-Kind-Beziehungsraum und minimiere – wenn möglich – Trennung. Betone, was trotz der veränderten Lebensumstände gleich bleibt.


  • RAUM FÜR EMOTIONEN & TRÄNEN: Auch wenn es für dich nicht so leicht zu ertragen ist: Lade dein Kind immer wieder mit all seinen Emotionen ein und unterstütze es dabei, seine Emotionen zu fühlen und auszudrücken. 


  • EMOTIONALE SPIELPLÄTZE & RUHE: Schaffe Spielräume für dein Kind und gib deinem Kind regelmäßig und proaktiv spielerische Ventile an die Hand. 


Gerade in emotional bewegten Zeiten braucht dich dein Kind an seiner Seite! 


 Du wirst sehen – je sicherer sich dein Kind mit dir an der Seite fühlt, desto einfacher wird es Krisen wie eine Trennungssituation emotional gut bewältigen können! 

Wenn alles zu viel wird...

Manchmal sind Erfahrungen schlicht zu groß, als dass wir sie fühlen könnten.

Das kann der Abschied von einem geliebten Menschen sein. Der unerwartete Verlust eines heimatspendenden Ortes. Eine Scheidung. Oder auch die Geburt eines Kindes und damit das Ende eines Lebensabschnittes. 

So ging es mir 2023 mit tiefgreifenden Ereignissen in meinem privaten Leben - und sowieso mit Blick ins Weltgeschehen.

Vieles davon war einfach zu überwältigend, um es fühlen zu können.

Vieles davon war wie die Sonne - zu stark und zu "hell", um direkt hinzuschauen.

Also machen wir dicht, lassen unsere Rolladen herunter - um weiter funktionieren zu können.

Wie genial, dass uns dies möglich ist!

Aber eins ist klar: Das Hinschauen und das Fühlen braucht es doch letztlich!

Für das Loslassen des Alten. Fürs Zurechtkommen mit dem Neuen. Und für die Heilung.

Hierfür braucht es Zeit und Geduld.

Es braucht Wege und Bedingungen, um sich dem Fühlen anzunähern.

In Wellen zu fühlen, die uns nicht überschwemmen.

Quasi mit den Gefühlen ein klein wenig zu flirten...

Zum Beispiel so: 

  • In einem (Beziehungs-)raum, in dem du dich gehalten und genährt fühlst: Im Arm einer Freundin*in, in der Natur, im Zusammensein mit einem (Haus-)tier, bei einer spirituellen Praxis


  • Vielleicht versuchst du auch mal, jeden Tag 5 Minuten bewußt zu trauern und zu weinen (ich weiß, klingt unsexy ;-) tut aber soo gut....) 


  • Oder indem du dir erlaubst, deine Emotionen im Spiel auszudrücken 


Was unterstützt dich beim Fühlen? 

In jedem Fall wünsche ich dir Sanftheit und Milde mit dir selbst - und mit deinen Kindern!